Król Roger (König Roger)
von Karol Szymanowski
Dreiundneunzig Jahre brauchte es, bis die Oper „Król Roger“ nach ihrer Uraufführung 1929 erstmalig in der Schweiz aufgeführt wird. Das Werk verhandelt die Selbstfindung des König Roger, der, eingezwängt von gesellschaftlicher Konvention, royalem Protokoll und christlicher Moral, auf einen Hirten stößt, der einen Gott der grenzenlosen Freiheit, Authentizität, Liebe und Sinnlichkeit preist. Das Volk fordert den Tod des Predigers. Je mehr sich Roger auf den Hirten einlässt und von ihm Rechenschaft fordert, verfällt er seinem Charisma bis er voller Selbstzweifel, Unsicherheit, Sehnsucht und Scham den Boden unter seinen Füßen verliert und in eine existenzielle Krise stürzt. Am Ende, als aus der Bedrohung eine große Bewegung geworden ist der alle folgen, bleibt Roger allein zurück: geläutert hat er den Ballast der Vergangenheit hinter sich gelassen und gestärkt, wie neu geboren, zu sich selbst gefunden.
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Credit
Chor Konzert Theater Bern
Kinderchor Musikschule Köniz